Taufbriefe

Im 18. und 19. Jahrhundert gab es in vielen Familien den Brauch der Taufbriefe – in Holzschnitt oder Kupferstich gefertigte Vordrucke, verziert mit biblischen Darstellungen und Taufszenen, teilweise koloriert. Oft wurde darin das Patengeld eingewickelt und überreicht.

Taufbriefe

Von: Kittel, Andrea

Tauf- und Patenbriefe aus dem 18. und 19. Jahrhundert

Die christliche Taufe geht zurück auf einen Befehl des auferstandenen Jesus. Dieser hatte zu seinen Jüngern gesagt: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Die Taufe gilt als ein Zeichen dafür, dass Jesu Sieg über den Tod einem Menschen geschenkt wird.

Die Taufe markiert die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und soll daher vor versammelter Gemeinde in einem Gottesdienst für alle sichtbar stattfinden.In der württembergischen Großen Kirchenordnung von 1559 wird sie als „göttlich ceremonia und heilig sacrament“ bezeichnet. Der Pfarrer ist Ausführender der Taufhandlung. Darüber hinaus führte er von Amts wegen die Tauf- und Sterberegister.

Eine wichtige Rolle bei der Taufe spielen die Paten. Sie sind Zeugen des Taufaktes und repräsentieren die Interessen der Gemeinschaft an einer christlichen Erziehung. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es in vielen Familien den Brauch der Taufbriefe. Oft wurde darin das Patengeld eingewickelt und überreicht. Die Taufbriefe waren in Holzschnitt oder Kupferstich gefertigte Vordrucke, verziert mit biblischen Darstellungen und Taufszenen, teilweise koloriert. Das Taufdatum und die Namen der Paten wurden handschriftlich ergänzt.

Aktualisiert am: 18.12.2014