* 22.4.1592 Herrenberg, + 23.10.1635 Tübingen (nach dem Einzug von Soldaten an Pest mit der ganzen Familie)
Laufbahn
Imm. Tübingen 23.3.1607 und 6.8.1619 (als Prof. hebr.), B. 5.4.1609, Stip. Jan. 1610, M. 17.7.1611, Rep. hebr. Tübingen 1613, V Kirchheim unter Teck 1613, FC 16.9.1614 (Schickhart), D Nürtingen 1614, Prof. phil. et ling. Tübingen 1619-+, zugl. R Contubernii 1619-1628, zugl. Prof. hebr. 1619-+, zugl. Prof. math. et astr. (Nachfolger von Michael Mästlin) 1632-+, zugl. Pädg. der LatSch. ob der Steig 1630-+
Beherrschte viele Sprachen. Lernte anhand eines Korans arabisch, um die Auseinandersetzung mit dem "Pseudopropheten Mohammed" besser führen zu können. - Erfand 1623 die erste Rechenmaschine (Briefmarke 1973). Entwickelte um 1630 das erste Handplanetarium, mit dem sich Sonne, Erde und Mond bewegen ließen. Führte die erste geodätische Landaufnahme Württembergs nach einer von ihm entwickelten kartographischen Methode vorbildlich durch. Ausgezeichneter Zeichner und Kupferstecher. Wurde der "schwäbische Leonardo da Vinci" genannt. Lebenslanger Freund von Johannes Kepler, der ihn einen "erfindungsreichen Mechanikus" nannte. - Neffe des Baumeisters Heinrich Schickhardt.
Werke
Zahlreiche Veröffentlichungen zu alten Sprachen, u.a. das Horologium Hebraicum, bis 1731 40mal neu aufgelegt Lehrbücher
Literatur
U.a.: Wilhelm Schickhardt, Briefwechsel, Bd. 1 und 2, hg. von Friedrich Seck, Cannstatt 2002 (mit Literaturverzeichnis) AGL 4, 262 (Werke) BGBS 794f Gustav Bossert, Ein alter Vorschlag in Betreff der klösterlichen Erziehung der Theologen, BWKG 1899 BWKG 1925, 139 BWKG 1938, 97, 99, 120 Frauer, 161-165 LBBW 2-5, 7f, 13f Ludolf von Mackensen, Zur Tarnung: Die Erde bleibt das Zentrum. Wilhelm Schickhardt baute das erste Planetarium. in: Bild der Wissenschaften 17 (1980) 1, 92-99 Poggendorff 2, 794f Scholl, Bildnissammlung Nr. 182 Schnurrer, 160-225 Schwäbische Heimat 26 (1975), 197-220 Friedrich Seck (Hg.), Wilhelm Schickhardt ..., Tübingen 1978 Friedrich Seck (Hg.), Wissenschaftsgeschichte um Wilhelm Schickhardt ..., Tübingen 1981 Sieber, Prof. Johann M. Rauscher, Tübingen 1968, 38f, 90 StAnzBB 1890, 39 TübBl 39 (1952) WJB 1893, 57-70 WKG 1893, 445 WVjH 1903, 248f ADB 31, 174f DBE 8, 623 Heyd 2, 591 Heyd 4, 419 Heyd 6, 354f