Bilfinger, Georg Bernhard

Ordnungsnummer
633
Name
Bilfinger, Georg Bernhard
Lebensdaten
* 23.1.1693 Cannstatt, + 18.2.1750 Stuttgart
Laufbahn
Imm. Tübingen 23.5.1708, Stip. 1709, B. 29.6.1709, M. 12.8.1711 und 20.6.1737, Stud. Halle, V Klr. Blaubeuren und Bebenhausen, SchloßPred. Tübingen, Rep. ebd. 1715-1721, Prof. eo. Tübingen 1719, ao. Prof. phil. ebd. 1721-1724, o. Prof. mor. et math. ebd. 1724-1725, Prof. log., met. et phys. St. Petersburg 1725-1731, Ehrenmitglied der Akademie St. Petersburg, Prof. theol. und 2. Superattendent Stift Tübingen 1731-1735, R, Mitglied des Geh. Rats Stuttgart 1734ff, Berater und Erzieher des jungen Carl Eugen, Präs. des Ev. Konsistoriums Stuttgart und Visitator der Univ. Tübingen 1737-+, unter ihm General-Reskript betreffend die Privatversammlungen der Pietisten vom 10. Okt. 1743
Ehen
unverheiratet
Eltern
Va. Johann Wendel (Nr. 639)
Bemerkung
Als Prof. theol. in Tübingen las er Thetik (Dogmatik). Wurde angefeindet, weil er als erster in Tübingen über die Aufklärungsphilosophie von Leibniz und Wolff las. Kam durch Empfehlung von Wolff nach St. Petersburg. Stritt mit dem Mathematiker Daniel Bernouilli um das Cartesische gegen das Newtonsche Weltbild. Wurde 1734 als Geh. Rat vom Herzog mit dem Festungsbauwesen beauftragt. Das von ihm verfasste Pietistenreskript begründete die Integration des Pietismus in die Landeskirche. Friedrich der Große sagte von ihm: "Ein großer Mann, dessen Andenken ich stets verehre".
Literatur
AGL ErgBd. 1, 1862
BBKL 1, 589
BGBS, 51-56
BWKG 1890, 15
BWKG 1942, 103
BWKG 1964, 224
Johann Jakob Brucker und Johann Jakob Haid, Bildersal heutiges Tages lebender und durch Gelahrtheit berühmter Schriftsteller, Augsburg 1741-1755, III
Cannstatter Zeitung 27.1.1973
Susanne Dieterich, Württemberg und Russland. Geschichte einer Beziehung, Stuttgart 1994, 152-158
Hermann Ehmer, Das württ. Pietistenreskript von 1743, in: Katalog zur Ausstellung Barock und Pietismus. Wege in die Moderne, Ludwigsburg 2004, 4-49
Ersch und Gruber I, 10, 185f
Hasselhorn, 51
Kielmann, 83-88
Kolb, Aufklärung, 22-28: Grundzüge seines philosophischen und theologischen Systems
Stoll, 499
Albert Landenberger, Ev. Lebensbilder aus Schwaben, 71-81
LBBW 5, 530f
LBBW 6, 616f
Lempp, Synodus, 125-144, 271: Bedeutender Staatsmann
Lesebuch 2, 178-185
Heinz Liebing, Zwischen Orthodoxie und Aufklärung: Das philosophische und theologische Denken G. B. Bilfingers, Tübingen 1961
LPr von W. G. Tafinger, Stuttgart o.J.
Karl Pfaff, Wirtenbergischer Plutarch. Lebensbeschreibungen berühmter Wirtemberger, Esslingen, 2, 106-121
Poggendorff 1, 189f
Ritschl, Pietismus
Carl Römer, Kirchliche Geschichte Württembergs, Stuttgart 1865, 413, 422, 426, 439, 442, 462, 475
Eugen Schmid, Geheimrat G. B. B., ZWLG 3 (1939), 370-422
StAnz 1878, 289-295
StAnz 1906, 141-144 (Briefe Herzog Karl Alexanders an ihn)
Von Gottes Gnaden. 250 Jahre Württ. Pietisten-Reskript 1743-1993, hg. im Auftrag der Ev. Landeskirche in Württ.
Weizsäcker, Univ. Tübingen, 102-112
ADB 2, 634f
NDB 2, 235f
DBE 1, 526
Heyd 2, 323
Heyd 4, 262
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