Giftheil, Johann

Ordnungsnummer
2510
Name
Giftheil, Johann
Lebensdaten
von Ebersbach, + (1617) Wilhermsdorf
Laufbahn
Imm. Tübingen 18.2.1580 (Eberspachensis), B. 26.9.1581, Stip. April 1583, M. 17.2.1585, FC 11.1.1586, 2. KlrPräz. Adelberg Jan. 1586, KlrPräz. Blaubeuren 1587, 2. D Göppingen 1589, 1. D ebd. 1591, Pf. Böhringen 2.1.1594-1599, Pf., dann Spez. Heidenheim 1599-1606, entl., Pf. Wilhermsdorf bei Fürth 1606-1617
Ehen
oo 1588: Anna Maria SCHOPF, * 14.5.1570 Nürtingen, Va. Johannes (Nr. 7479)
Eltern
Va. Zacharias (Nr. 2512)
Kinder
(1. - 3. * Göppingen, 4. - 7. * Böhringen, 8. - 12. * Heidenheim) 1. Johann (Nr. 2511)
2. früh +
3. Zacharias, * 14.3.1593
4. Abraham (Nr. 2509)
5. Ludwig Friedrich, * 18.10.1595, + 1661 Amsterdam
6. Isaak, * 31.3.1597
7. früh +
8. Jacob Israel, * 10.10.1599
9. Heinrich, * 20.2.1601
10. Anna Maria, * 13.8.1602
11. früh +
12. Joseph, * 25.8.1605
13. Georg Paul, * Wilhermsdorf, + vor 1639, Barbier Stuttgart, oo 10.5.1636 ebd.: Anna Maria Köhler, * 23.11.1613 ebd., E Sebastian, Pfarrerssohn von Büdingen (aus Saarbrücken), Anna Heller (Helber)
14. Susanne, * Wilhermsdorf, oo 18. nach Trin. 1640 Horrheim: Johann Konrad Breitschwert
Bemerkung
zu dem Sohn Ludwig Friedrich: 1626 es carcere vor das Konsistorium gefordert, vor welchem vor 2 Jahren Bruder Abraham wiederholt gestanden war, teils als Ankläger, teils als Angeklagter. Ludwig Friedrich trat in den Sitzungssaal "absque ulla reverentia in verbis et gestibus cum impetu et trutzig". Er hatte 3 Klageschreiben an den Herzog gerichtet, in welchen er die württ. Kirche bezüglich ihrer Lehre, die ganze Geistlichkeit, aber auch die Obrigkeit mit Heftigkeit und Gehässigkeit angriff. Man hatte es mit einem unklaren Schwärmer zu tun, in welchem man Schwenckfeldschen Geist vermutete. Nach den Verhören erscheint er als ein Vorläufer jenes schwärmerisch-separatistischen Pietismus Anfang des 18. Jahrhunderts. Hatte in Tübingen und Nürtingen unter Berufung auf die "innere Kraft", die er an sich erfahren habe, versucht, Anhang zu gewinnen. Wurde "ad operas publicas" nach Neuenbürg verurteilt, damit er durch handwerkliche Arbeit seinen "monarchischen" Geist verliere, da er sich als "Monarch" bezeichnet hatte. Da die Maßnahme nichts fruchtete, Giftheil eine neue aufrührerische Schrift verbreitete, wurde er des Landes verwiesen. Soll 1636 (Fischlin 2, 46-47) den ehrwürdigen Kanzler Lukas Osiander auf der Kanzel der Stiftskirche Tübingen mit dem Schwert angegriffen haben ("Warum predigst du nicht Gottes Wort?").
Literatur
BWKG 1900, 75-80
BWKG 1926, 57f
BWKG 1949, 135
Cramer, PfB WF 710
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