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Von: Heizmann, Uwe
Christoph Binder (1519-1596)
Christoph Binder wurde als am 28. Dezember 1519 in Grötzingen (Lkr. Esslingen) als unehelicher Sohn des dortigen Priesters Georg Binder und der Katharina Bainhardt geboren.(1) Georg Binder lebte, obwohl als katholischer Priester eigentlich an das Zölibat gebunden, wie damals viele seiner Amtsgenossen in wilder Ehe.(2) Nach der Einführung der Reformation in Württemberg 1534 trat er zur evangelischen Konfession über und ehelichte wahrscheinlich noch im selben Jahr Katharina Bainhardt.(3) Georg Binder besaß in Grötzingen ein eigenes Haus, weshalb ein gewisses Vermögen angenommen werden kann, mit dem er seinem begabten Sohn eine gründliche Ausbildung ermöglichte. (4)
Ab 1557 war er Pfarrer sowie ab 1558 bis 1565 Dekan in Nürtingen. 1560 war er als Reformator für die Reichsstadt Weil der Stadt vorgesehen. Dieser Plan der herzoglichen Kanzlei wurde jedoch wegen des Widerstands der dortigen Bürger aufgegeben.(5) Binder war für Herzog Christoph mehrfach in wichtigen auswärtigen Kirchenangelegenheiten unterwegs. Möglicherweise war er in diesem Zusammenhang 1560 bis 1561 nach Reichenweier(6) im Elsass abgeordnet, um in der gleichnamigen württembergischen Herrschaft das lutherische Bekenntnis einzuführen. Mit demselben Auftrag wurde er in die weiter südlich gelegenen, zu Württemberg gehörenden Grafschaft Mömpelgard(7) entsandt.(8) Außerdem soll er 1562 ins Herzogtum Sachsen gereist sein, um in einem Religionsstreit zu vermitteln.(9) Am 14. Februar 1565 wurde er zum ersten evangelischen Abt des Klosters Adelberg (Klosterschule) ernannt. Dieses Amt hatte er bis 1590/95 inne. Zugleich war er von 1557 bis 1586/90 Generalsuperintendent in Denkendorf. 1594 nahm er am Reichstag von Regensburg teil. Er war auch herzoglich-württembergischer Rat. Im Februar 1595 trat er von seinen Ämtern zurück. Er starb am 31. Oktober 1596 in Adelberg.(10)
Die Dokumente zur Binders Einsetzung als Abt des Klosters Adelberg, Urkunde und Revers, sind im Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Bestand A 469 I unter den Signaturen U 681 und U 682 überliefert und liegen hier als Transkriptionen vor:
Urkunde vom 14. Februar 1565 über die Einsetzung des bisherigen Pfarrers von Nürtingen, Christoph Binder, als Abt des Klosters Adelberg, einschließlich der Aufführung seiner Rechte, Pflichten, Besoldung usw., ausgestellt durch Herzog Christoph von Württemberg
Revers vom 14. Februar 1565 von Christoph Binder über seine Einsetzung als Abt des Klosters Adelberg, einschließlich der Aufführung seiner Rechte, Pflichten, Besoldung usw., Revers zur entsprechenden, von Herzog Christoph von Württemberg unterm selbigen Datum ausgestellten Urkunde
Veröffentlicht am: : 29.03.2019
Aktualisiert am: 04.06.2024
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