Müller, Friedrich

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 504

Kurzbiografie

Friedrich Müller wurde am 29.11.1882 in Böhringen/Alb geboren und starb am 31.8.1916 in Modenheim/Elsass. Müller wuchs in Schornbach auf und war Wagnermeister. Im Haus seines Schwiegervaters richtete er sich eine Werkstatt ein. Am 02.05.1912 heiratete er Rosine, geb. Schwarz; aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor (Luise, geb. am 03.04.1913 und Friedrich, geb. am 17.04.1914). Im Frühjahr 1915 kam er zum Militär nach Münsingen, anschließend an die Front bei Mülhausen/Elsass. Infolge eines heftigen Magenleidens kam er ins Lazarett, 8 Tage später starb er am 31.08.1916 in Modenheim/Elsass. Der Leichnam wurde nach Schornbach überführt und dort bestattet.

Feldpostkarte, 2. April 1915

  • Absendeort: Münsingen
  • Truppenzugehörigkeit: Rekruten-Depot II, Grenad.-Regt. Nr. 123, 16. Korporalschaft.
  • Dienstgrad: Landsturmmann

Geehrter Herr Pfarrer! // Zur Nachricht, daß ich zuerst // nach Ulm gekommen bin u. am // Samstag hieher. Wegen meinem // Fuß komme ich nicht weg, ist jetzt // noch nicht zu. Wir exerzieren // schon fest mit dem Gewehr, nur // ist schon recht kalt gewesen, // daß einem fast die Finger weg= // gefallen sind. Sind schon Geimpft // worden u. Morgen wieder // gegen Cholera. Russen u. Franzosen hat es viel hier 8 tausend{Beidem Truppenübungsplatz Münsingen befand sich auch ein Kriegsgefangenenlager.}. Urlaub // gibt es keinen über Ostern. // Mit herzl. Gruß // Friedrich Müller

Feldpostkarte, 25. April 1915

  • Absendeort: Münsingen
  • Truppenzugehörigkeit: Rekruten-Depot II, Grenad.-Regt. Nr. 123, 16. Korporalschaft.
  • Dienstgrad: Landsturmmann

Geehrter Herr Pfarrer! // Das Gemeindeblatt mit „Durch Kampf zum Sieg“ hab ich // erhalten, besten Dank dafür, lese es gerne. Ich bin immer // gesund, nur ist mein Fuß noch offen {Ursache für seinen offenen Fuß ist nicht bekannt.}. Wir haben strengen // Dienst, auch Nachtfelddienstübung, aber geht soweit // gut. Am Dienstag sind 50 Mann von uns fortgekommen // nach Ulm zu dem 248. auch Fried. Kaltschmid.{Friedrich Kaltschmid aus Schornbach kam im Frühjahr 1915 zum Militär nach Ulm, im Herbst 1915 ins Feld. Eingesetzt vor Ypern und an der Somme, am   20.09.1916 gefallen.} // Vielleicht kommen wir am 3. Mai auch fort. Mit Gottes // Hilfe geht ein Tag um den anderen herum. Vielleicht // bekomme ich nächsten Sonntag Urlaub, um die Meinen // zu besuchen, wo es ruhiger ist als hier. Mit herzl. Gruß // Friedrich Müller

Bildpostkarte, Krieg 1914/15 Zerstörte Häuser und Kirche v. Reiningen O/E., 29. August 1915

Bildpostkarte, Zerstörte Häuser aus Reiningen O/E., 29. August 1915

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Reiningen (Oberelsass)
  • Truppenzugehörigkeit: 7. Komp., II. Batl., 7. Landw.-Division, L.Inftr.Regt. 126.
  • Dienstgrad: Landsturmmann

Viele herzl. Grüße sendet // von hier aus Fr. Müller. Sind // noch einige Tage in Ruh. Dann geht’s // wieder in Stellung. Ich bin gottlob u. Dank immer gesund. // Hier in dieser kath. Kirche haben // wir heute Feldgottesdienst gehabt, // aber da stehen nur noch die 4 Wände // u. der Turm halbe. Mache meinen // besten Dank fürs Geschenk. Gemeinde= // blatt soeben erhalten, bekomme es immer, // besten Dank. Der liebe Gott beschütze uns // auch fernerhin u. helfe uns durch alle // Gefahren hindurch.

Aktualisiert am: 27.07.2018