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Von: Quack, Jürgen
Adolf Vielhauer (1888-1959 )
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Adolf Vielhauer
Archiv der Basler Mission, QS-30_001_1210_01
Als Adolf Vielhauer 1906 nach Bali in der deutschen Kolonie Kamerun kam, gab es noch kein geschriebenes Wort in der Mungaka-Sprache, kein Wörterbuch und keine Grammatik. In den Dörfern des hochgelegenen „Graslandes“ wurden verschiedene Dialekte gesprochen. Die Erforschung der Sprache der Bali-Leute und die Übersetzung der Bibel wurde zur Lebensaufgabe von Adolf Vielhauer. Geboren 1880 in Eppingen in Baden, studierte er Theologie und meldete sich dann bei der Basler Mission. In Bali musste er selbst die Sprache lernen und herausfinden, in welchen Orten das „reinste“ Mungaka gesprochen wurde, um auf dieser Grundlage ein Wörterbuch und eine Grammatik anzufertigen – mit großen Schwierigkeiten, denn für manche Laute der Sprache gab es keine Buchstaben.
Auf dieser Grundlage begann er die Übersetzung biblischer Texte. Gleichzeitig galt es, Schulen zu gründen und Fibeln zu verfassen, damit die Menschen ihre Sprache lesen lernten. Das führte zu einem Konflikt mit der deutschen Kolonialregierung. Diese hätte es lieber gesehen, wenn die Kinder in den Missionsschulen Deutsch gelernt hätten. Die Mission aber wollte den Menschen das Evangelium in ihrer eigenen Sprache bringen.
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Adolf Vielhauer in Kamerun (mit Hausburschen)
Archiv der Basler Mission, E-30.25.042
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurden die Missionare von den Engländern interniert. Gegen das Versprechen, nicht Soldat zu werden, durfte er im Oktober 1916 nach Deutschland zurückkehren. Dort setzte ihn die badische Landeskirche als Pfarrer ein. 1919 wurde er Evangelist des altpietistischen Gemeinschaftsverbandes in Württemberg. Nach einigen Jahren erlaubte die englische Regierung den vertriebenen Missionaren die Rückkehr. So kam Vielhauer mit seiner Frau im März 1926 wieder ins Land. Vielhauer war bei der Übersetzungsarbeit sehr auf die Mithilfe und die Vorschläge seiner einheimischen Mitarbeiter angewiesen. Er wollte mit seiner Übersetzung „den Erdgeruch des Graslandes vermitteln“. Die Leser sollten den Eindruck gewinnen, als ob Mose und Jesus in ihrer Mitte gelebt hätten. Daher suchten er und seine Mitarbeiter passende Ausdrücke und Bilder aus den Vorstellungen der Bali. An Christus zu glauben hieß: „seinen Kopf an Christus als Ehrengeschenk geben“.
Wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges konnte die Familie nach einem Heimaturlaub nicht zurück nach Kamerun. Vielhauer übernahm ein Pfarramt in Baden. Krankheitshalber wurde er 1947 in den Ruhestand versetzt, 1959 starb er in Karlsruhe.
Aktualisiert am: 04.06.2024
Bildnachweise
Zitierweise
https://wkgo.de/cms/article/index/vielhauer-adolf (Permalink)
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