Plieninger, Karl August

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 518, 519

Kurzbiografie

Karl August Plieninger starb am 2. Juni 1916. Über die genauen Todesumstände existieren allerdings unterschiedliche Angaben. Nach einer Mitteilung seines Bruders Ernst Plieninger vom 2. Juli 1916 (Findbuch Nr. 520) starb August Plieninger am 2. Juni 1916 vor Ypern durch einen Brustschuss. In einer Mitteilung von Karl Plieninger vom 25. Juni 1916 (Findbuch Nr. 522) ist allerdings von einem Kopfschusses die Rede. Aus zwei an Pfarrer Pressel gerichtete Karten mit dem Vermerk „verwundet“ vom 2. und 9. September 1914 geht hervor, dass er bereits Anfang September 1914 verwundet wurde.

Feldpostbrief, 10. November 1914

  • Absendeort: Bad Orb, Reserve-Lazarett im Bahnhofhotel
  • Dienstgrad: Reservist
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Gren:Reg. Nr. 119, 1. Bat., 3. Komp.

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Erlaube mir, auf beigelegter Karte, einige Worte mit= // zuteilen. Bin in den Besitz Ihrer seitherigen Schreiben // gelangt, was mich herzlich freute, einige Grüße aus // der lieben Heimat zu erhalten, hauptsächlich das letzte // Gemeindeblatt, wo alle Krieger Ihres Wirkungskreises // verzeichnet sind, u. ich somit auch weiß, wo sie alle // sind, leider sind schon 4 Mann nicht mehr unter // den Lebenden, u. ich danke heute Gott, daß er // mich vor einem solchen schnellen Tode behütet // hat. Leider ist für mich der Feldzug jedenfalls // beendet, da mir der Knochen am Unterarm durch // zwei Schüsse gesplittert ist, u. er jedenfalls etwas steif // bleibt, werde in Bälde in meiner Heimat eintreffen. Unterdessen grüßt Sie ergebenst // Aug. Plieninger (1)

Feldpostkarte, 23. Dezember 1914

  • Absendeort: Stuttgart, Verwundetenheim in der Schmalen Straße Nr. 11
  • Dienstgrad: Reservist
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Gren:Reg. Nr. 119, 1. Bat., 3. Komp.

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Ihr wertes Blättchen erhalten, herzlichen Dank // dafür. Bin seid 4. Dez im Verwundetenheim // in Stuttgart, Schmalestr. N. 11. Mit meinem // Arm bin ich soweit zufrieden, ob ich aber // wieder ins Feld komme weiß ich noch nicht, // jedenfalls wieder. Leider kann ich die // Weihnachten nicht in meiner Heimat // zubringen, da wir keinen Urlaub // bekommen, indessen geht es auch so, war seither // auch noch im Medico, sogenannte Knochenmühle // habe schon vieles aushalten müssen, aber man // kann alles. Unterdessen verbleibe ich Ihr ergebener // Aug. Plieninger.  Wünsche Ihnen, sowie Ihrer werten // Familie fröhliche u. gesegnete Weihnachten.(2)

Feldpostbrief, 19. Februar 1916

  • Absendeort: Stuttgart
  • Dienstgrad: Reservist
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Gren:Reg. Nr. 119, 1. Bat., 5. Komp.

Werther Herr Pfarrer! // Endlich komme ich zum Schreiben, und möchte Ihnen // kurz mitteilen wie es mir geht. Habe das werte // Blättchen von Ihnen erhalten, herzlichen Dank dafür. // Bin am Montag vom Lazarett entlassen worden // u. jetzt bei der 5. Feldkompanie, wurde sofort // felddienstfähig geschrieben, u. komme somit jedenfalls // mit dem nächsten Transport nach Rußland, was // gerade nicht reine Freude ist, aber wie Gott will // füge ich mich auch in dieses, es muß schlechter sein als in // Frankreich, hoffe darum auf Gottes Hilfe, er möge mich // vor einem schrecklichen Ende bewahren. // Sage Ihnen hiermit Lebewohl in der Hoffnung // auf baldiges Wiedersehen. Es grüßt Resv. Plieninger (3)

Feldpostbrief, 7. Dezember 1915

  • Absendeort: Friedrichshafen
  • Dienstgrad: Reservist
  • Truppenzugehörigkeit: Gren.Regt. Nr. 119, 3. Komp.                                 

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Endlich Ihnen einige Zeilen zur Mitteilung, // habe Ihr liebes Blättchen bis jetzt immer erhalten, // was mich herzlich freute. Bei uns geht es immer // mit Volldampf, um den Engländern noch den // nötigen Respekt beizubringen, leider darf // ich Ihnen näheres nicht mitteilen, werde // aber, wenn ich an Weihnachten heimkomme, // Ihnen dann einen Besuch abstatten, um mit // Ihnen darüber verschiedenes zu sprechen. Unter= // dessen geht es mir hier oben gut, allerdings habe // ich immer etwas Schmerzen in meinem Arm, was // wohl auch nicht mehr besser werden wird. // Unterdessen grüßt Sie herzlich Aug. Plieninger.

Feldpostbrief, 9. Februar 1916

  • Absendeort: - 
  • Dienstgrad: Musketier
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Inf.Regt.Nr. 125, 2. Bataillon, 8. Komp.

Werter Herr Pfarrer. // Ich möchte Ihnen // kurz miteihlen das ich // ihre Zeitung erhalten // habe wo ich mein // besten Dank davür // mache. Es geht mir // bis jetzt noch gut. // Es grüßt Sie herzlich // August Plieninger.

Feldpostbrief, 21. Februar 1916

  • Absendeort: -
  • Dienstgrad: Musketier
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Inf.Regt.Nr. 125, 2. Bataillon, 8. Komp.

Werter Herr Pfarrer. // Ich möchte Ihnen kurz // miteihlen das ich // ihre Zeitung erhalten // habe. Wo ich meinen // herzlichsten Dank mache. // Es geht mir bis // jetzt noch gut. Es grüst // Sie herzlich. August // Plieninger.

Aktualisiert am: 20.07.2018