Müller II, Gottlob Christian

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 506

Kurzbiografie

Gottlob Christian Müller wohnte in Schornbach, später in Streich. Er war Gerbereiarbeiter; sein Bruder war Ernst Müller (Findbuch-Nr. 503). Er heiratete am 28.10.1902 Rosine Katherine Mayer aus Streich. Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor. Die letzte Nachricht stammte vom 22.02.1915. Vermutlich ist er gefallen.

Feldpostkarte, 28. November 1914

  • Absendeort: Servon
  • Truppenzugehörigkeit: 18. Reserve-Armeekorps, 11. Infanterie-Division, Landw.Regt. Nr. 124, II. Bataillon,  6. Kompanie
  • Dienstgrad: Landwehrmann

Ich teile Ihnen kurz mit, das ich die Blätle // erhalten habe und meinen besten Dank dafür // ausspreche. Die Deutschen dürfen Gott danken, // das unser Land von dem Greuel der Verwüst= // ung verschont geblieben ist, den in Frankreich // sieht es traurig aus, die vielen Ortschaften zu= // sammengeschossen und niedergebrannt. Die Leute, // wenn sie wieder heimkehren, bloß noch Schutthau= // fen sehen, und kein Obdach mehr. Die Deutschen // sind wie in einem Paradiese und wissen nicht // was Kriegsverwüstung ist. Gruß auch an meinen // Schwager Karl Rapp bei der Mühle. Es grüßt // Sie mit bestem Dank nochmals Gottlob Müller

Feldpostkarte, 27. Dezember 1914

  • Absendeort: Servon im Schützengraben
  • Truppenzugehörigkeit: 18. Reserve-Armeekorps, 11. Infanterie-Division, Landw.Regt. Nr. 124, II. Bataillon,  6. Kompanie
  • Dienstgrad: -

Ich habe das Gemeindeblatt erhalten und danke // Ihnen herzlich dafür. In Deutschland wird // Weihnachten froh gefeiert worden sein, wir dagegen // haben die heilige Nacht im Schützengraben gefeuert. // Es ist ein schwerer Ernst, dies Fest so zu feiern, in // so einer Glanz hellen Nacht, es ist fast nicht zu glauben // in der heiligen

Feldpostkarte, 1. Februar 1915

  • Absendeort: Ver…
  • Truppenzugehörigkeit: 18. Reserve-Armeekorps, 11. Infanterie-Division, Landw.Regt. Nr. 124, II. Bataillon,  6. Kompanie
  • Dienstgrad: -

Ich teile Ihnen kurz mit, das ich // die Blätter erhalten habe und mache // meinen besten Dank dafür aus. // Man ist wieder froh, wenn // man von der Heimat auch wider // etwas weiß im Feindesland. Ich bin // gottlob immer gesund, was das Beste // ist im Feld. Vom 31. Jan. auf 1. Febr. // hatten wir etwas Schneefall und glatt, // kalt haben wir bis jetzt nicht gehabt, // einige Tage wo es gefroren war. // Wenn es nur bald Gottes Wille wäre, // dass bald wider Frieden einkehren // würde, den es ist grauenvoll, wen // man Tag für Tag das getöhsen der // Geschütze hört. Aber wir trauen auf // Gott, das ist unser Führer und Beschützer // in aller Not, der weiß, was uns // noch beschieden ist und der Krieg ein // Ende nimt. Es grüßt Sie mit herzlichem // Dank Gottlob Müller. Gruß an meine Mutter // auch Schwager Karl Rapp.

Feldpostkarte, 22. Februar 1915

  • Absendeort: Im Argonnenwald
  • Truppenzugehörigkeit: 18. Reserve-Armeekorps, 11. Infanterie-Division, Landw.Regt. Nr. 124, II. Bataillon,  6. Kompanie
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer.

Das Blättle vom 18. Februar habe ich er= // halten und spreche meinen herzlichen // Dank aus. Es ist wieder etwas Schönes, // wenn man von der Heimat wider etwas // liest. Ich bin gottlob immer gesund, ich // hoffe es von Ihnen und Ihrer Familie // auch. Am 16. und 17. Februar hatten wir // heisse Tage, wir glaubten, es seien un= // sere letzte, wie furchtbar Artelriefeuer // mit Granaten und Schrapnell, daß die Erde // bebte, sie kammen wie geregnet. Aber // Gott sei Dank, das wir mit Gottes Hilfe // verschont blieben und hatten bloß ein // Man zu beklagen. Gott hat uns seither // beschützt und geholfen, er wird auch weiter // helfen und vollends zu einem baldigen // und guten Ende führen. Es grüßt Sie // mit herzlichem Dank nochmals // Gottlob Müller. // Gruß an Karl Rapp und // meine Mutter.

Aktualisiert am: 20.07.2018