Hepperle, Jakob

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 415

Kurzbiografie

Jakob Hepperle stammte aus Buhlbronn und diente als Landwehrmann.

Feldpostkarte, 25. Oktober 1914

  • Absendeort: Binarville
  • Truppenzugehörigkeit: 13tes (K. Württ.) Armeekorps
  • Dienstgrad: -

Geehrter Herr Pfarrer. // Ich erlaube mir, Ihnen ein Kärtchen zu senden aus dem // Feindesland, und will mich auch zugleich bedanken bei H errn Pf arrer für // die geistreichen Sachen, wo Sie mir zugesand haben, denn dieses braucht // man notwendig im Feindesland, ich benütze es fleißig, dasselbe // kann man auch bei den anderen Kameraden sehen, denn ein jeder // sagte sich, unser Allerhöchster müsse eben doch dabei sein, wenn // wir den Sieg gewinnen wollen, u. hätten schließlich auch nicht // so Glück gehabt, wie es seither war, da unsere Kolonne auch // schon einige Mal in Gefahr gestanden ist, aber doch gottlob // alles wieder gesund davongekommen, nur einige Pferde haben // wir verloren, dieselben waren aber bald wieder ersetzt. (1)Mit meiner // Gesundheit bin ich sehr zufrieden, wenn es nicht noch kommt, da es schon // einige Mal geheißen hat, bei den andren Truppen wäre eine ansteckende // Krankheit ausgebrochen, hoffentlich kommt es nicht auch noch an uns. // Ich hoffe auf ein baldiges und gesundes Wiedersehen. // Indessen sind Sie herzlich gegrüßt sowie Ihre liebe // Familie von  J. Hepperle, seiner Zeit Buhlbronn.

Feldpostkarte, 20. Dezember 1914

  • Absendeort: Russland
  • Truppenzugehörigkeit: I. Abteilung, 13. Armeekorps, 25. Reserve-Division, Feld. Art. Regt. Nr. 13, Leichte Munitions-Kolonne
  • Dienstgrad: Landwehrmann

Geehrter Herr Pf[arrer] und Fam[ilie] // Ich erlaube mir Ihnen eine Karte zu senden, da wir // heute zum ersten Mal in ein warmes Zimmer // geraten sind, dieses macht jedenfalls der Schnee aus, // den wir zum ersten Mal in Russland sehen dürfen. // Es wäre mir aber lieber, trotz meiner Gesund[heit], die ich hier // besitze, den ersten Schnee sowie auch die fröhlichen Feiertage, // die wir vor uns haben, zu Hause bei unseren Angehörigen // erleben zu dürfen. Dieser Wunsch geht aber leider nicht in // Erfüllung. Nun wünsche ich Ihnen sowie Ihrer werten // Familie fröhliche und gesunde Weihnachten feiern zu // dürfen. Auch zu gleicher Zeit wünsche ich Euch Lieben // ein glückliches Neues Jahr. Und hoffe, im neuen Jahr auf ein //  baldmöglichstes und gesundes Wiedersehen. // Indessen grüßt  den Hochwohlg[eborenen] und Ihre werte Fam[ilie] // J. Hepperle. 

Ihr[en] lieben // Christenboten1 // erhalten, wofür // ich Ihnen // herzlich // danke.

Feldpostkarte, 26. Februar 1915

  • Absendeort: Sigrinay
  • Truppenzugehörigkeit: I. Abteilung, 13. Armeekorps, 25. Reserve-Division, Feld. Art. Regt. Nr. 13, Leichte Munitions-Kolonne
  • Dienstgrad: Landwehrmann

Geehrter Herr Pfarrer! // Erlaube mir Ihnen auch mal wieder ein Kärtchen // senden zu dürfen. Als Zeichen, daß ich auch noch am Leben // bin. Es geht mir gut und bin gottlob auch immer gesund, // dasselbe ich auch Ihnen und Ihrer werten Familie wünsche. // Wir kämpfen gegenwärtig an der Bzura (2) …. für unser // liebes Vaterland. Aber ich meine Unterkunft schon längere // Zeit in Sigrinay besitze, in einem schönen Häuschen, das // mit Bretter vernagelt und mit Stroh bedeckt ist. Da von // uns kein Vorgehen verlangt wird, sondern nur den Russen // standzuhalten, damit sie nicht Ausreiß nehmen können // auf unsere Seite, da der rechte und linke Flügel noch etwas // hinter uns ist. Ich fühle mich bis jetzt noch ganz glücklich bei meiner Kolonne, // was Ihnen jedenfalls die anderen Kameraden // nicht berichten können. Besonders die Inf[anteristen,] // da diese im Allgemeinen viele Strapazen // und Entbehrungen erleiden müssen. Aber wir // wollen hoffen, bald unseren gewünschten Frieden entgegen // zu sehen, daß wir dann siegreich und gesund in unsere // Heimat zurückkehren können. // Indessen grüße ich Sie herzlich sowie Ihre werte Fa[milie] // Ihr ergebener Hepperle. // Auf Wiedersehen.

Feldpostkarte, 29. April 1915

  • Absendeort: Ungarn/Karpaten
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Geehrter Herr Pfarrer! // Erlaube mir, auch Herrn Pfarrer wieder mal ein Kärtchen // senden zu dürfen. Zuerst meinen herzlichsten Dank für // die lieben Zeilen wo Herr Pfarrer mir zukommen // lässt, dieselben mir immer große Freude machen, indem // man immer das Neuste unsrer Gemeinde erfahren durfte. // Mein gegenwärtiger Aufenthalt befindet sich in den Karpaten // wir sollen hier den Österreichern Hilfe leisten, den Feind aus // ihrem Land zu jagen, dieses aber anscheinend nicht so rasch // gehen wird, denn man sieht hier nur Berge, und auf diesen // sich die Russen sehr gut verschanzt haben.  Nun, kommt Zeit, kommt Rat. // Den Mut dürfen wir nie verlieren. // Indessen grüße ich Sie sowie Ihre werte Familie // Ihr ergebener Hepperle. Ein Wiedersehen!

Feldpostkarte, 26. August 1915

  • Absendeort: Brest-Litowsk
  • Truppenzugehörigkeit: Beskiden-Armee, 25. Reserve-Division, Feld.Art.Regt. Nr. 13, I. Abteilung, leichte Kolonne
  • Dienstgrad: Landwehrmann

Geehrter Herr Pfarrer m[it] Fa[milie] // Erlaube mir auch Ihnen ein Kärtchen // wieder senden zu dürfen. Leider habe ich in letzter Zeit meinem herzlichsten Dank für Ihre // werten Zeitungen nicht nachkommen können, // da ich immer durch Vormärsche verhindert war. // Und haben jetzt endlich das südöstliche Vor[werk] an der Festung Brest-Litowsk glücklich erreicht. // Gesund bin ich gottlob immer. Wünsche, daß dieses // Wohlergehen auch bei Ihnen sowie Ihrer werten Fam[ilie] zutrifft. // Herzlichst grüßt Sie sowie Ihre werte F[amilie] // hochachtungsvoll Jakob Hepperle.

Feldpostkarte, 18. November 1915

  • Absendeort: Serbien
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Sehr geehrter Herr Pfarrer m[it] Fa[milie]. Erlaube mir Ihnen // nur kurz durch eine Karte benachrichtigen zu dürfen, // daß ich nach Abreise aus meiner lieben Heimat wieder // glücklich u. gesund bei meiner Kolonne angekommen // bin, und zwar in Südungarn auf Bahnstation …. Wo es bald darauf losgeht, über Serbien, wo es uns gottlob // gelungen ist, durch die günstige Witterung schnell mit ihnen // fertig zu werden1. Nach Mitwirkungen von 4. Wochen, sind wir // aus der Gefechtslinie herausgezogen worden, um wieder einen // neuen Kriegsschauplatz zu bereisen, wohin ist bis heute noch unbekannt. // Für Zusendung Ihres Blättchen danke ich recht // herzlich. // Indessen grüße ich Sie sowie Ihre werte Familie // recht herzlich Ihr ergebener J. Hepperle.

Feldpostkarte, 20. Januar 1916

  • Absendeort: Flandern
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 27. Division, Feld. Art. Regt. Nr. 13, I. Abteilung, Leichte Munitions-Kolonne
  • Dienstgrad: Landwehrmann

Geehrter Herr Pfarrer! // Erlaube mir, auch Ihnen mal wieder ein // Kärtchen zu senden. Zugleich empfangen Sie // auch meinen herzlichsten Dank für Ihre gesandten // Zeitungen, dieselbe mir immer wieder das Neueste // von der Heimat benachricht[ig]en. Mein gegenwärtiger // Aufenthalt ist wieder Westen geworden, wo ich mit // voller Gesundheit meinen Strapazen bevorstehen // kann. Unser Regiment ist an der Yperfront eingesetzt. // Hier erwarten wir mit Sehnsucht, daß uns das neue // Jahr 1916 bald die Entscheidung und einen dauernden Frieden // bringen möge. // Wünsche  Herrn Pfarrer // und Ihrer werten Familie noch // nachträglich glückliches und gesundes // Neues Jahr. Verbleibe unter herzlicher // Begrüßung Ihr ergebener Jakob Hepperle.

Feldpostkarte, 20. August 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Geehrter Herr Pfarrer m[it] Fam[ilie. // Zuerst, um Verzeihung bittend da mein Schreiben schon // längere Zeit ausgeblieben ist, denn das Bauen // von Stellungen vor Ypern hat mich viel in Anspruch // genommen. Sind aber vor kurzer Zeit von dorten // geschieden, wo uns aber bald wieder eine neue Stellung // zugewiesen wird, und sind somit nun glücklich an // die Somme gekommen, hier ist es ziemlich lebhaft, so daß // eine baldige Ablösung nötig ist. Gesund bin ich gottlob bis jetzt // noch immer. Er]hoffe dieses Wohlergehen auch bei H[errn Pfarrer mit Fam[ilie]. Herzlichen // Gruß Ihr erg[ebener] Jakob Hepperle. // Auch // meinen wärmsten // Dank // für Ihre gesandten // Zeitungen.

Aktualisiert am: 20.07.2018