Frank, David

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 382

Kurzbiografie

David Frank wurde am 16.12.1876 in Vorderweißbuch geboren. Er wohnte in Schornbach in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrhaus und war Bauer. Er trat seinen Dienst am 24.08.1915 in Schwäbisch Gmünd an und kam Ende 1915 an die Westfront. Er nahm 1916/17 an den Stellungskämpfen im Oberelsass und in den Vogesen, im Winter 1917 bis Frühjahr 1918 an den Stellungskämpfen bei Reims sowie vom 21. März bis 2. April 1918 an der großen Schlacht in Frankreich teil. Am 2. April 1918 erkrankte er an einem Darmkatarrh und wurde ins Reserve-Lazarett München verlegt. Am 4.07.1918 wurde er zurückgestellt und nach Schornbach entlassen. Er erhielt am 25.01.1917 die S.M.V.M.

Bildpostkarte Schwäbisch Gmünd, 24. August 1915

Bildpostkarte Schwäbisch Gmünd, 24. August 1915

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Schwäbisch Gmünd
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Teile Ihnen kurz // mit, daß ich nun hier // bin. Wenn es // Gottes Wille ist, // kommen wir // auch wieder nach Haus. // Mit Gruß D. Frank.

Feldpostkarte, 8. Dezember 1915

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Mache Ihnen die Mit= // teilung, daß ich fort= // gekommen bin und // jetzt hinter der Front // zur weiteren Aus= // bildung. Es geht mir // soweit gut. Mit Gruß // Euer guter Nachbar // D. Frank.

Feldpostkarte, 2. Januar 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer und Nachbar!

Teile Ihnen mit, daß ich das Gemeinde= // blatt und anderes erhalten habe, besten Dank // dafür, hätte nicht geglaubt, daß ich dies schon // in der fernen Heimat lesen müsste // noch im alten Jahr. Wiederum sind // wir in ein Neues Jahr ein= // getreten und sind begeistert, // was das alles noch bringen // wird, für uns und für unsere // Lieben zu Hause. Von mir // kann ich nur Gutes berichten, // ich bin gesund und geht mir vor= // erst gut, was ich von Ihnen // auch hoffe. Mit vielen // Neujahrsgrüßen Euer // treuer Mitbürger und Nachbar D. Frank.

Feldpostkarte, 6. Februar 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Heute Abend ihr liebes Paket erhalten mit den schönen // und tröstenden Worten, die darin enthalten sind und vol= // lends in dem Gemeindeblatt, das ich bereits schon // vermisst habe, besten Dank dafür. Und besonders // freut es mich, daß Sie auch hin und wieder nach meiner // Familie sehen, und bin jetzt wieder etwas ruhiger, // daß mit Gottes Hilfe mein Weib wieder soweit // hergestellt ist. Wenn die Not am größten, ist // Gottes Hilfe am nächsten. Und ich denke oft an den // Spruch: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen // usw.(1) und auch im 27. Psalm(2) // Euer treuer Mitbürger D. Frank.

Feldpostkarte, 5. März 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Habe Ihre lieben Pakete // mit dem Gemeindeblatt // und dem anderen erhalten besten Dank // dafür. Und mache Ihnen die // Mitteilung, daß ich nach 6 Wochen // wieder in mein altes Quartier // zurückgekommen bin und heute // wieder die Gelegenheit habe, wieder // in die Kirche zu gehen und Gottes // Wort zu hören. Ich bin // noch gesund, was ich // von Ihnen auch  hoffe, // und hoffe auch bald wieder in // die Heimat zu kommen // wenn es Gottes Wille ist. // Mit vielen Grüßen // Euer Nachbar D. Frank. // Auf baldiges Wiedersehen??

Feldpostkarte, 29. April 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Habe Ihre lieben Pakete erhalten // und es freut uns immer wieder, wenn // man von der Heimat auch wieder // etwas hört. Bin noch gesund, was ich von // Ihnen auch hoffe. Und bitte den lieben Gott, // daß er mich weiterhin beschützen und gesund er= // halten möge und recht bald in die Heimat // zurückkehren lasse. Mit vielen Grüßen // Euer dankbarer Nachbar David Frank. // Auf baldiges Wiedersehen???

Feldpostkarte, 8. Juni 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Habe Ihr Paket mit dem Gemeindeblatt // und dem anderen erhalten, besten Dank dafür. // Es ist immer wieder ein Trost für uns, wenn // wieder eine Aufmunterung von der Heimat uns // zukommt. Heute nehme ich den Spruch zum Trostwort: Gott // legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch usw.(3) und // dann noch den anderen dazu: Dennoch bleibe ich stets an dir // usw. (4) Und dann noch mein Denkspruch: Ihr sollt voll= // kommen sein, wie euer Vater im Himmel auch vollkommen // ist.(5) Ja, so hilf du, hilf mir dazu, daß ich auch heilig sei // wie du. Sein Wille geschehe. Mit Gruß Euer D. Frank. // Wiedersehen?

Feldpostkarte, 25. Juli 1916

  • Absendeort: in Stellung
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Habe heute wieder das Paket mit den // Blättchen und dem schönen Brief eines Kame= // raden erhalten und danke Ihnen bestens dafür, für // den Inhalt desselben und für die trostreichen // Worte. Bei uns ist immer die Haupt= // sache, Gott mit uns, und unser Ver= // trauen auf ihn setzen, dann wird // es uns auch gelingen. // Sein Wille geschehe! //

Mit vielen Grüßen // Euer treuer Nach= // bar D. Frank. // Wiedersehen?

Feldpostkarte, 13. August 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Will Ihnen kurz mitteilen, daß ich eine schöne // Fahrt gehabt habe und Nachts 12 Uhr gut an Ort und Stelle // angekommen bin. Meine erste Arbeit war Grüße // und Pakete meinen Kameraden zu überbringen, // was große Freude machte. Mittags gings dann // gleich wieder an die Arbeit zum Ernten , und // heute am Sonntag habe ich auch frei, und kann meine // Gedanken für mich und meine Lieben zu Hause verwenden.(6) // Wenn es Gottes Wille ist, wird der Krieg bald // ein Ende nehmen. Nochmals besten Dank. // Mit vielen Grüßen Euer Nachbar und Mitbürger D. Frank. // Wiedersehen???

Feldpostkarte, 9. Oktober 1916

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr - Inf. - Reg. Nr. 126, 7. Kompanie
  • Dienstgrad: Landsturmmann

Werter Herr Pfarrer!

Muss Ihnen heute auch wieder einige // Worte mitteilen, habe gestern am Sonntag // den 8. Oktober das Gemeindeblatt und anderes er= // halten, wofür ich Ihnen bestens danke, denn // ich habe mit Sehnsucht darauf gewartet, auch // wieder etwas aus der Heimat zu erfahren, // was mir aber diesmal keine guten Nachrichten // brachte, immer und immer wieder die Verluste meiner // treuen Kameraden, auf der anderen Seite // auch wieder manches trostreiche Wort wie // auch das Wort des Psalmisten, das Sie erwähnen // im Gemeindeblatt, und danke Ihnen bestens dafür, // sowie auch für die Sammlung des Roten Kreuzes, // da Sie auch beigeholfen haben anlässlich des // Krieges. 25jähriges Jubiläum   und morgen der Königin Geburts= // tag, da wir gestern auch teilnehmen durften, // dieweil wir wirklich derzeit  in Ruhe sind.(7) Bin // gesund und geht mir ordentlich, was ich von Ihnen // und Ihrer Familie auch hoffe. // Die besten Grüße Euer Nachbar D. Frank. // Auf baldiges und gesundes Wiedersehen??? // Gott gebe den baldigen Frieden?

Bildpostkarte Les Carrières (teilzerstört), 19. März 1917

Bildpostkarte Les Carrières, 19. März 1917

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Schwenningen (Neckar)
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Will Ihnen heute auch // einen kleinen Gruß senden, // bin wieder gut angekommen. // Aber der Krieg will halt // kein Ende nehmen, Gott // gebe doch den baldigen // Frieden. //  Mit herzlichem Gruß // Euer Nachbar D.F. // Auf ein frohes Wiedersehen? // Das ist die Ortschaft, wo wir sind.

Bildpostkarte Roubaix, 8. November 1917

Bildpostkarte Roubaix, 8. November 1917

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Roubaix?
  • Truppenzugehörigkeit: Inf. Reg. Nr. 475
  • Dienstgrad: -

Die besten Grüße // vom Schützen= // graben sendet // Robert Thum, Gefr., 9. Kompanie  // Gottlieb Strobel, 12. Kompanie  // Friedrich Plocher, 6. Kompanie  // David Frank, 11. Kompanie // mit andererSchrift eingefügt: // Die besten Grüße sendet // Johann Schlitter, Oppelsbohm, 11. Kompanie. // A. G. m. b. H. // Auf der Vorderseite der Karte steht: // Sämtliche beim Rgt. 475. // Auf Wiedersehen.(8)

Feldpostbrief, 2. Dezember 1917

  • Absendeort: Frankreich
  • Truppenzugehörigkeit: Inf.Rgt. Nr. 475, 11. Kompanie, Rgt.Stab
  • Dienstgrad: Landsturmmann

Werter Herr Pfarrer!

Ihre werten Briefe erhalten, //besten Dank dafür. Konnte aber // nur meinem Kameraden Plocher // einen Gruß überbringen, weil // ich seit 14 Tagen abkommandiert // bin und die anderen vorläufig noch // nicht getroffen habe. Und heute // ein Adventssonntag, wo es ein

doppelter Festtag(9) für uns ist, zu= // mal es für uns mit Russland // bald Frieden geben soll. Gott // gebe es. Wir sind 6 Mann und // 1 Gefreiter auf dem Kommando, // wir sind in einem Bahndamm // untergebracht, wie auch viele andere // Kameraden. // Da habe ich auch einen Kame= // raden aus der Ellwanger Gegend, // welcher auch meine Gesinnung // hat, und wir beide stellten heute // Vormittag den Antrag, eine // Art Gottesdienst zu halten, // und die anderen sind auch gleich // mit einverstanden gewesen. // Und er(10) nahm sein Instrument // zur Hand und schlug es auf. Zuerst // sangen wir miteinander die 2 // ersten Verse von dem Lied // Wie soll ich dich empfangen“, // und dann las er das Kapitel, und // Jesus sandte zwei seiner // Jünger hinaus an den Ölberg // gen Betphage, und legte es aus(11) // und betet für uns und alle Kame= // raden zu Gott, und er wolle // den baldigen Frieden herbeiführen // und uns wieder gesund zu unseren // Angehörigen heimbringen möge, // und noch verschiedene hörten zu. // So feiern wir heute das A[dventsfest] und // ich das 3. Adventsfest im Kriege // in aller Stille, es ist auch ziemlich // ruhig, außer Fliegertätigkeit, // und heute Nacht wird wieder Ma= // terial vorgeführt mit unseren // Pferden, welche auch bei uns // im Bataillon sind. // Nun will ich für heute schließen // mit der Bitte zu Gott, er wolle mich // fernerhin beschützen und behüten. // Bin noch gesund, was ich von // Ihnen und Ihrer Familie // auch hoffe. // Und verbleibe mit vielen // Grüßen // Euer treuer Nachbar // David Frank. // Auf Wiedersehen?

Bildpostkarte Douai, 15. Dezember 1917

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Werter Herr Pfarrer!

Habe ihre werte Karte mit dem Gemeinde= // blatt erhalten, was mich recht gefreut hat, // besten Dank dafür. Morgen feiere // ich meinen 41. Geburtstag // zum dritten mal im Felde und freue mich, daß // ich ihn wieder gesund erleben darf. Gott // gebe seinen Segen dazu. // Und sende viele Grüße, auch von Fried= // rich Plocher. Euer treuer Nachbar David Frank. // Auf  ein Wiedersehen?

Aktualisiert am: 27.07.2018