Quellenangabe
LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 373
Kurzbiografie
Karl Entenmann aus Buhlbronn war seit 1. Juni 1914 mit Emma Sofie, geb. Sommer, verheiratet. Er war auf verschiedenen Kriegsschauplätzen, so in Frankreich, Russland, Polen und Serbien, dann vor Ypern (Belgien), an der Somme und schließlich in Italien. Er erhielt die Silberne Militärverdienstmedaille.
Feldpostkarte, 13. August 1914
- Absendeort: Asperg
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Hochgeehrter Herr Pfarrer!
Wir denken auch an Euch, und möchten Euch // mittheilen, wo wir sind. Wir sind seither // in Asperg u. denken öfters an Euch. // Heute morgen haben wir 304 Franzosen // empfangen u. auf den hohen Asperg gebracht // u. es sollen heute noch mehr kommen. Seid // herzl. gegrüßt von uns allen und hoffen // gesundes Wiedersehn. Karl Entenmann Buhlbronn // Karl Maier, Buhlbr. Karl Beuttel // Wilhelm Bäßler.{Karl Entenmann hat die Karte geschrieben, die anderen haben mitunterzeichnet, sie sind alle aus Buhlbronn.}
Feldpostkarte, 18. September 1914
- Absendeort: Homburg an der Saar
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Euer Hochwohlgeboren!
Wir sind gestern Abend gewandert // gegen Frankreich. Wir sind // jetzt über Worms nach Homburg // hier eingetroffen um 9 Uhr Vormittags u. hatten gerade // schon Mittagessen. Wir fahren // jetzt weiter, warscheinlich // über Saarbrücken und // kommen nach Montmedy // u. haben dann einen Marsch // von 35 Kilometer. Das // Essen hat uns gut // geschmeckt // Hochachtungsvoll // K. Entenmann.
Feldpostkarte, 31. Oktober 1914
- Absendeort: … bei Messines
- Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, 2. Bataillon, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Hochverehrter Herr Pfarrer!
Ich möchte auch einmal wieder ein Kärtchen // senden, damit sie sehen, daß wir noch am // Leben sind. Eure Lese oder Erinnerungs= // blättchen habe ich erhalten u. habe sie auch // in Andacht gelesen im Schützengraben // oder wo es ist, besten Dank dafür. // Werter H. Pf. wir hatten in den letzten 8 Tagen // harte Zeit, da waren wir bei Formmelles 15 km westl. von Lille, u. standen immer // schwer unter Artellerie. Am 26. hatten // wir Vorposten und da hatten wir stark // Verluste. Unser Zug mußte bei Tag // wieder zurück, in einem Straßengraben // 400 m zurükgriechen, u. da fiel mancher // Auch mein treuester Stubenkamerad v. Schorndorf // stürzte durch einen Herzschuß neben mir nieder, // eine Kugel ging mir auch durch meinen // Tornister. Gott sei Dank daß ich // (Vorderseite) so davon gekommen bin. // In der Hoffnung daß // der Krieg doch bald seinem // Ende zugeht, und wir einander // wir gesund ins Auge // schauen dürfen, grüßt sie // herzl. Freund K. Entenmann // Buhlbronn. W. Bäßler, mein // Kamerad, ist auch verwundet.
Feldpostkarte, 22. November 1914
- Absendeort: Marneton
- Truppenzugehörigkeit:13. Armeekorps, 26. Division, Inf.Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Hochgeehrter Herr Pfarrer Pressel!
Ich habe soeben 3 Briefe mit Zeitungen // erhalten, besten Dank dafür, denn wir // haben ja jetzt Zeit auch im Schützengraben. // Wir liegen wirklich Gemeint ist: derzeit immer bei Messines, // haben hier schwere Stellung es geht nicht schnell // vorwärts, überhaupt jetzt. Wir liegen // seit 19. im Schützengraben und am 20. // hat es den ganzen Tag geschneit, und // haben mit dem ersten Schnee stark Kälte. // Da kann man die Füße erfrieren, wenn // es Gottes Wille ist wird es nicht zu // lange dauern. Bitte Herr Pfarrer // bei meiner Adresse … Feld ang // dann bekomme ichs bälder. Heute Nacht // 19 Uhr wurden wir abgelöst, wir müssen jetzt alle 3 Tage ablösen. In der Hoffnung, // daß wir einander wieder gesund und // glüklich in die Augen schauen dürfen grüßt // Sie herzlich K. Entenmann.
Feldpostkarte, 8. Januar 1915
- Absendeort: Lillin in Russland
- Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, 52. Brigade, Inf.-Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: -
Werter Herr Pfarrer!
Möchte Ihnen auch einmal wieder kurz mitteilen // wie es mir geht, ich bin Gott sei Dank noch gesund // Ich würde gerne öfter schreiben aber wir können fast nicht // wir liegen schon 3 - 4 Wochen im Schützengraben mit // steifen Fingern und es ist nichts kleines, wirklich derzeit bei Schnee // u. Nässe u. fast kein Stroh, die Russen zünden alles vorher // an. W. H. Pfarrer Ihr Gemeindeblatt erhalte ich wo ich // oft Trost suchen kann wenn nur der Krieg bald sein Ende machen // möchte, denn es ist schrecklich bei diesem Wetter für Verwundete. // In der Hoffnung auf gesundes Wiedersehn herzl. gegr. K. Entenmann.
Feldpostkarte, 26. Februar 1915
- Absendeort: Russland
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Werter Herr Pfarrer!
So viel ich sehe, sind Sie scheints auch immer // gesund, wie ich Gott sei Dank auch von mir // berichten kann. Habe seit ich in Rußland, noch // keinen Landsmann getroffen, nur Ernst Beuttel, // Buhlbronn u. zuerst auch Fischer{Friedrich Fischer hatte dem gleichen Regiment angehört und war am 11.12.1914 gefallen. Vgl. zu seiner Biografie LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, 380}, aber ich weiß nicht genau // ist er schwer verwund oder vermißt. In der Hoffnung // daß der schreckliche Krieg bald sein Ende nehmen möchte // grüßt Sie herzl. Karl Entenmann. // (unterstrichen) Gott mit uns. // (unterstrichen) Gesundes Wiedersehn!
Feldpostkarte, 7. April 1915
- Absendeort: Im Schützengraben bei Prasznig
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Habe soeben wieder das Gemeinde= // blatt erhalten besten Dank. // Wir hatten Stellungwechsel, wir lagen // ja an der Bsura und sind jetzt zur // Nordarmee gekommen, hatten viel // Marsch was uns wehe that mit unsern // halberfrorenen Gliedern u. waren 1 Tag // u. Nacht auf der bahn. Es war seither // noch sehr kalt, seit einigen Tagen haben // wir ein wenig Frühling, aber // sumpfig, wir ersaufen fast im Dreck // bin immer soweit gesund, wo ich nicht // genug danken muß. Wir wollen hoffen // daß es auch bald ein Ende nehmen // möchte mit diesem schrecklichen Massenmord. // Es grüßt Sie herzl. K. Entenmann.// (unterstrichen) Gott mit uns. // (unterstrichen) Wiedersehn!
Feldpostkarte, 21. Mai 1915
- Absendeort: Swinyary
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Werter H. Pfarrer!
Viele Grüße sende ich auch einmal // wieder vom fernen Osten, bin Gott // sei Dank noch gesund, wo ich Dank sagen // daß ich Pfingsten erleben darf. Es // hat mir am Sonntag Mittag 1 Uhr // auch wieder gedroht ich bekam eine // Kugel an den Kopf, aber ich wurde // nochmal verschont es war ein Querschläger // u. prallte am Hirn am Helm ab und // kam so mit einer rechten Bäule // davon. W. H.Pf. Pfingsten dürfen wir // scheints ruhiger zubringen, wir sind // einmal auf 6 Tage abgelöst 15 km // hinter der Front, man hört nur // dumpfen Kanonendonner.bei Euch // ist scheints alles in schönster Blüte, wo // man bei uns fast nicht sieht wie Sand. // Auf gesundes Wiedersehn herzl. gegr. v.] // Wehrmann K. Entenmann Buhlbronn.
Feldpostkarte, 2. August 1915
- Absendeort: Fluss Narew in Polen
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Euer Hochwohlgeboren!
Es ist ja jetzt schon wieder ein // Monat vergangen, wo ich die Heimat // wieder verlassen und seither wieder // gesund in Feindesland bin. Ich // habe seither die Blätter auch wieder // erhalten und vor 2 Tage auch das // Gemeindeblatt, wo ich sehe, dass // wir auch wieder einige vermissen // müssen. Wir sind ja in letzter // Zeit 50 - 60 km vorwärts gekommen über // die Narew hinüber, wo natürlich mancher // sein Leben ausgehaucht hat, und // noch manchen das Schicksal treffen // wird wenn Gott nicht diesem schreklichen // Krieg ein Ende machen wird, // Aber in Hoffnung auf ein Wiedersehn gr. Sie herzl. K. Entenmann Buhlbronn. // Noch herzl. Dank.(1)
Feldpostkarte, 17. September 1915
- Absendeort: Russland
- Truppenzugehörigkeit:13. Armeekorps, 26. Division, Inf.-Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Werter Herr Pfarrer!
Habe soeben nach langer // Zeit wieder Post erhalten und // auch von Ihnen verschiedene Blätter // und auch das Gemeindeblatt // wofür ich herzlich danke. Wir haben // jetzt wieder ein schweres Vierteljahr // hinter uns. Waren seither immer // bei der Offensive und sind seit // Sonntag abgelöst, hatten 5 Tage Marsch // und sind heute in Bialystok. // Es ist heute gerade ein Jahr wo // ich nach Frankreich fuhr und darf // Gott danken, daß ich immer noch gesund // bin. Wo es jetzt hingeht wissen wir // nicht. Indessen herzl. gegr. von // K. Entenmann, Buhlbronn.
Bildpostkarte Kolonie de Bor, 22. November 1915
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Bildpostkarte Kolonie de Bor, 22. November 1915
LKA Stuttgart, Pfa Schornbach
- Absendeort: Belgrad
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Werter Herr Pfarrer!
Ihre Blättchen wieder erhalten // 4 Stück auf einmal herzl. Dank. // Sind seit einigen Tagen in // Belgrad und werden wieder // verladen woanders hin // bin Gott sei Dank immer // gesund habe auch vor // einigen Tagen die Silberne // Verdienst-Mettaille erhalten // wenn ich sie nur auch gut mit // heimbringen darf herzl. gegr. // K. Entenmann, Buhlbronn. //(Vorderseite) Auf gesundes Wiedersehn // Abs. Wehrmann K. Entenmann // Inf.Reg. 121. 7. Komp. // Gott mit uns.
Bildpostkarte Kortrijk – De Statie, 22. Dezember 1915
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Bildpostkarte Kortrijk – De Statie, 22. Dezember 1915
LKA Stuttgart, Pfa Schornbach
- Absendeort: -
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Habe auch Weihnachts= // gruß erhalten, sage herzl. // Dank. Bin noch gesund, // und wünsche Ihnen auch // ein gesundes glükliches // Neujahr. In Hoffnung // auf ein Friedebringendes // herzl. gegr. Wehrmann // K. Entenmann Buhlbronn.
Feldpostkarte, 8. Februar 1916
- Absendeort: vor Ypern
- Truppenzugehörigkeit:13. Armeekorps, 26. Division, Inf.Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Werter Herr Pfarrer!
Die Zeitungen erhalte ich // immer, habe auch gestern // wieder Gemeindeblatt erhalten // wofür ich herzl. danke. // Anstatt dass wir heimkehren // dürften, müssen scheints immer // noch mehr fort, es will kein // Ende nehmen. Was wirklich // los ist wissen wir nicht, // indem wir keine Briefe mehr // schreiben dürfen. Bin Gott // sei Dank noch immer gesund // und in Hoffnung auf // Wiedersehn gr. Sie herzl. // Wehrmann K. Entenmann // Buhlbronn.
Feldpostkarte, 6. April 1916
- Absendeort: Belgien
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Werter H. Pfarrer!
Habe gestern auch wieder // das Gemeindeblatt mit // Soldatenausgabe von Ihnen // erhalten, besten Dank. // So viel ich sehe, müssen eben // immer noch mehr uns nachfolgen // statt daß wir wieder einmal // zu Euch heimkehren dürftet, // aber wir wollen doch aushalten, es // mus doch mal die Zeit kommen, wo // die Geschütze schweigen. Ich bin // gottlob noch immer gesund, was // ich Ihnen von Herzen auch // wünsche. In Hoffnung auf // ein Wiedersehn grüst Sie // herzl. Karl Entenmann, Buhlbronn.
Feldpostkarte, 13. September 1916
- Absendeort: -
- Truppenzugehörigkeit: 26. Division, Inf.Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Feldwebel
Sehr geehrter Herr Pfarrer!
In Erwiederung des Schreibens vom 9.9.16 erlaube ich mir // Ihnen mitzuteilen, daß der Landwehrmann Karl Entenmann, // aus Buhlbronn, bei der Kompanie zur Zeit // Pferdebursche des Komp. Führers ist u. seine Gesundheit // nichts zu wünschen übrig läßt. Wegen seines // spärlichen Schreibens habe ich ihn zur Rede gestellt. // Er wird sich in Zukunft zu verhalten wissen. // Mit vorzüglicher Hochachtung // E. Nagel. Feldw.7./121.(2)
Feldpostkarte, 13. September 1916
- Absendeort: Frankreich
- Truppenzugehörigkeit: 26. Division, Inf.Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Werter Herr Pfarrer!
Indem es Ihnen ja auch am // Herzen liegt, will ich Ihnen auch // einige Worte zukommen lassen. Waren // ja vorigen Monat bei der Somme // und sind nun wieder weiter oben // an der belgischen Grenze bei // Commines wo es wieder etwas ruhiger // ist. Habe auch vorige Woche wieder Gemeinde-Blatt nebst Zeitung // erhalten, besten Dank. Kann gottlob // noch immer in Gesundheit schreiben, // was ich ja Ihnen auch von Herzen // wünsche und grüße Sie in // Hochachtung // Karl Entenmann Buhlbronn.
Feldpostkarte, 29. Dezember 1916
- Absendeort: Frankreich
- Truppenzugehörigkeit: -
- Dienstgrad: -
Geerter H. Pfarrer!
Das 3te Weihnachtsfest ist // nun in dieser Schrekens= // zeit auch wieder vorüber // wo wir an den S.... natürlich // nicht viel gemerkt. Wir haben // hier immer nasskaltes Regenwetter, // dass man fast im Dreck // verfault. In noch gesundem // Befinden, wünsche ich Ihnen // mit Frau gesundes glükliches // neues Jahr. Hochachtungs=voll // Wehrmann K. Entenmann // Buhlbronn.
Feldpostkarte, 16. Dezember 1917
- Absendeort: ohne Angabe
- Truppenzugehörigkeit: Inf.Regt. Nr. 121, 7. Kompanie
- Dienstgrad: Landwehrmann
Werter Herr Pfarrer Pressel! // Möchte Ihnen auch herzl. Dank sagen, für // Gemeindeblatt welches ich Gestern auch wieder // erhalten habe, diesmal wieder auf einem andern // Kriegsschauplatz in Italienwo ich Ihnen // auch die herzl. Grüße senden will. Sind schon // einige Wochen abgelöst weit hinter der Front // und wo es jetzt hingeht wissen wir nicht nach den // Lieben zu Hause reicht es in diesem Jahr scheints // immer noch nicht In gesunder Erfreuung grüßt Sie // hezl. Wehrman Karl Entenmann Buhlbronn // (Randbeschriftung:)Wünsche Ihnen noch // mit Familie glückliche Weihnachten
Aktualisiert am: 27.07.2018
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