Lang, Andreas

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 487

Kurzbiografie

Andreas Lang war als Nachfolger des verstorbenen Hauptlehrers Münz an der Schule in Schornbach vorgesehen. Er war Unteroffizier in der 9. Kompanie des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 120. Verwundet kam er ins Kriegslazarett in Stenay und anschließend in das Genesungsheim in Spa (Belgien). Der Versuch, ihn für den Schuldienst in Schornbach von der Front abzuziehen, schlug fehl. Nach seiner Genesung kam er wieder an die Front in den Ardennen, wo er zunächst zum Unterfeldwebel und später zum Leutnant der Reserve befördert wurde. 1918 war er dann bei der 5. Kompanie des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 125.

Bildpostkarte von Spa, o.D.

Bildpostkarte von Spa, o.D.

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Spa (1)
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie, z.Zt. Königlich Militärisches Genesungsheim Spa, Abt. Kaserne
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Leider ist es mir nicht vergönnt, // mich persönlich bei Ihnen vorzu= // stellen, ich erlaube mir deshalb, // Ihnen von meinem jetzigen // Aufenthaltsort freundliche // Grüße zu senden. Vielleicht // bekomme ich Ende Juni Urlaub. // Ihr Andr. Lang

Postkarte, 5. Mai 1916 des K. Evang. Bezirksschulamtes Schorndorf

Mitteilung der Adresse von Hauptlehrer Lang an das K. Pfarramt Schornbach (Landwehr-Infanterie-Regiment 120, 9. Kompanie, z.Zt. im Kriegslazarett in Stenay)

Feldpostbrief, 3. Juni 1916

  • Absendeort: Spa
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie, z.Zt. Königlich Militärisches Genesungsheim Spa, Abt. Kaserne
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Herzlichen Dank für die gütige Zusendung // des Gemeindeblattes und besonders für // die freundlichen Worte, die Sie mir // darin schenken. Ich muß Ihnen gestehen, // Sie machten mir mit den wenigen // Sätzen das Herz schwer. Ich soll als // Nachfolger für einen sehr beliebten // Lehrer eintreten, habe wohl gar noch den // Stellvertreter zur Seite geschoben. // Wenn ich das gewußt hätte! Denn // ich kann nicht viel mehr mitbringen, // als den guten Willen, mein Amt // nach bestem Wissen zu versehen. // Die frühere Geduld hat der Nervosität // Platz gemacht, das Wissen und // Gedächtnis dem Stumpfsinn, die // Feinfühligkeit des Empfindens, dem rauhen // Soldatengemüt. Ich muß wieder // neu lernen. Und da fällt es mir // doppelt schwer, Nachfolger eines so // edlen Mannes zu werden. Fast // möchte ich bei der Größe der Aufgabe // verzagen. Und doch: Man wird // mir nicht mit Mißtrauen ent= // gegenkommen, man wir im // Anfang Nachsicht üben. Und da // möchte ich besonders auch Sie bitten // mir mit Ihrem Rat zur Seite // zu stehen.(Zu denen gehöre ich nicht, // die auf einmal alles nach ihrem Kopf // ordnen wollen). Es ist mir besonders // darum zu tun, nicht gegen die Ein= // wohner, sondern mit ihnen zu // arbeiten. Hoffen wir das Beste. Guten // Willen, einiges Geschick u. ziemliche // Arbeitskraft bringe ich mit, das // übrige wird sich finden. // Nun ist es aber eine große Frage, ob // ich nach meiner Genesung nach Sch.(2) // darf. Vielleicht gehts wieder dem Wald // von Avrcourt(3)  zu und Sie wissen // ja selbst, daß der Krieg keine Lebens= // versicherung ist. Vielleicht läßt // sich auf dem Weg der Reklamation // etwas erreichen. Aber das liegt in // Gottes Hand. Ich gehe mit groß= er // Ruhe auch wieder an die Front. // H. Bez.sch.(4) Grabert schrieb mir auch schon // von Reklamation. Ich legte ihm dann // die Verhält= nisse hier dar und denke, // daß er die nötigen Schritte unter= // nimmt. // Von verschiedenen Seiten wurde // mir Schornbach als schöner Platz geschil= // dert. Deshalb freue ich mich, hinzu= // kommen, freue mich auch wieder auf // die Schularbeit. Angewandte Methodik // ist meine größte Liebhaberei. Neben= // her treibe ich noch etwas Musik. Was // also mir das wichtigste ist, kann ich // dort haben, tüchtige Schularbeit, u. ein // wenig Zeit zum Klavierspielen. // Ich freue mich, wenn Sie mir einige // Zeilen senden; bitte Sie auch, der // Frau Haupt= lehrer Münz sowie Herrn Weißhardt Grüße von mir auszurichten. // Ich danke Ihnen nochmals und // grüße Sie herzlich // Ihr // Andreas Lang. // s. Adresse!

(Adresse auf Briefumschlag: Uoffz. Lang, K. Mil. genesungsheim Spa, Abt. Kaserne)

Bildpostkarte von Sivry an der Maas, 3. August 1916

Bildpostkarte von Sivry an der Maas, 3. August 1916

LKA Stuttgartm Pfa Schornbach

  • Absendeort: Sivry an der Maas(5)
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Geehrter Herr Pfarrer! // Seit 3 Wochen wieder hier, // geht mir ganz ordentlich. // Ich freue mich, bald gesund // nach Schornbach zu kommen // und grüße Sie einstweilen freundlich // Ihr // Andr. Lang. // Abs: Uffz. A. Lang, L.I.R. 9/120

Bildpostkarte von Grandpré, 12. August 1916

Bildpostkarte von Grandpré, 12. August 1916

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Grandpré(6)
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Meinen herzlichen Dank für Ihre // l. Karte u. das Gemeindeblatt. Beide // trafen mich gesund an. Von einer // Reklamation kann bei den jetzigen // Zeiten nicht die Rede sein. Gerne // würde ich nach Schornbach gehen. Hoffen // wir das Beste. Ihnen gute Zeit u. herzl. Gruß // Ihr Andreas Lang // Abs: Uffz. A. Lang, L.I.R. 9/120

Bildpostkarte aus Vilosnes, 2. Oktober 1916

Bildpostkarte aus Vilosnes, 2. Oktober 1916

LKA Stutgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Vilosnes(7)
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Unterfeldwebel

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Herzlichen Dank für Ihre // freundliche Aufmerksam= // keit, die mich sehr freute. Ich bin noch ganz wohl und // freue mich trotz allem end= // lich einmal nach Sch. zu // kommen. Herzl. Gruß // Ihr A. Lang. // Abs: U´Fldw. A. Lang, L.I.R. 9/120

Bildpostkarte Carignan (Chiresbrücke), 12. Dezember 1916

Bildpostkarte Carignan (Chiresbrücke), 12. Dezember 1916

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: Carignan(8)
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Leutnant der Reserve

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Sage Ihnen herzlichen Dank // für die frdl. Zusendung des // Gemeindeblattes, das mich // gesund an= traf. Und wieder er= // leben wir Weihnachten im // Felde! Mit freundl. Gruß // Ihr // A. Lang // Abs: Ltn. d.R. Lang. L.I.R. 9/120

Feldpostbrief, 12. Januar 1917

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Leutnant der Reserve

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Ich möchte Sie freundlich // bitten, umstehende Zeilen // den Schülern der Oberklasse // zu über= mitteln. Die Kinder // haben mir mit dieser Auf= // merksamkeit große Freude // gemacht. Sage Ihnen auch // herzlichen Dank für die Zusen= // dung des Gemeindeblatts. // Hier ists gegenwärtig grundlos, // es regnet u. schneit, da gibts viel // Arbeit. Grüßen Sie bitte Frau Pfarrer // von mir u. seien Sie selbst // freundlich gegrüßt von Ihrem // Andreas Lang.

Liebe Schüler u. Schülerinnen! // Ihr habt mir durch das nette // Paket zu Weihnachten eine // rechte Freude bereitet und ich // sage Euch herzlichen Dank dafür. // Leider konnte ich Euch noch gar // nicht begrüßen, hoffe aber, // Euch in meinem Urlaub // zu sehen. Unterdessen bitte // ich Euch, dem jetzigen Herrn // Lehrer, der viele Mühe u. // Arbeit mit Euch hat, durch // Fleiß und Ordnungsliebe // die Arbeit leicht zu machen. // Ich freue mich darauf, nach dem // Frie= den fest mit Euch lernen // zu können. // Und nun Euch allen gute // Zeit und herzlichen Gruß // Euer // Andreas Lang.

Feldpostbrief, 6. Februar 1917

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Leutnant der Reserve

Geehrter Herr Pfarrer! // Sage Ihnen herzlichen Dank // für die freundliche Zusendung // der Blätter und besonders für // Ihren l. Brief, der mir große // Freude machte. Sie meinen // Herr Klenk würde die Klasse // wieder in die Höhe bringen // das wäre mir eine große Freude. // Wenn ich heimdürfte, wäre mir // nicht bange um die Schule, ich // würde eben so intensiv wie // möglich arbeiten. Mit der Zucht // hat man ja in Schornbach wenig // Zeit zu verlieren. // Aber vorerst ist nicht daran // zu denken. Es kommt jetzt bald // wieder das „schöne Frühjahr“ und // ich fürchte, es wird ein blutiges // Frühjahr werden. Möge es doch // Gottes Wille sein, daß das // Blutvergießen endet und // wieder der Friede einkehrt. // Möge der Herr uns behüten! // Ich kann vorerst nichts klagen, // mir geht es ganz gut, trotz des // sehr frostigen Wetters. Im // Gegenteil, uns ist die Kälte lieb, // dann friert die Erde und der // Graben stürzt nimmer ein. // Und nun wünsche ich Ihnen // recht gute Zeit. Grüßen Sie bitte // Frau Pfarrer von mir und seien // Sie selbst herzlich gegrüßt von // Ihrem ergebenen // Andr. Lang.

Kunstwart-Postkarte „Das Karnickel“, 12. Juli 1918

Kunstwart-Postkarte „Das Karnickel“, 12. Juli 1918

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Leutnant der Reserve

Sehr geehrter Herr Pfarrer! // Sage ihnen herzlichen // Dank für das eben er= // haltene Gemeindeblatt, // freu mich immer darüber. // Im übrigen dauert der // Krieg sehr lang u. meine // Sehnsucht nach Schornbach wächst. // Seien Sie u. Frau Pfarrer // herzlich gegrüßt von // Ihrem // A. Lang. // Abs: Ltn. d. R. Lang, L.I.R. 5/125

Bildpostkarte mit Minenwerfern, o.D.

Bildpostkarte mit Minenwerfern, o.D.

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 120, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Leutnant der Reserve

Unsere Minenwerfer an der Arbeit. // Hauptl. Lang.

Aktualisiert am: 27.07.2018